Mit dem Jäger durch den Wald

Der Jagdverein „Orê¿" aus Koszalin (Köslin) richtet sein Augenmerk auf Umweltschutz und Jagd. Der Verein organisiert verschiedenste Aktivitäten unter dem Motto „Umweltschutz bei der Jagdtätigkeit."

Unter den Jagdvereinen, die im mittleren Teil Pommerns aktiv sind, zeichnet sich der Koszaliner Jagdverein „Orê¿" aus. 2000 feierte er das 40. Jubiläum seiner Gründung. Die bisherigen Leistungen des Vereins wurden ausführlich in einem kürzlich erschienenen Buch dargestellt und sind auch auf der ständig aktualisierten Internetseite www.lowiecki.pl/koszalin/orez zu finden. Die Jäger des Vereins betreuen seit 1994 für Jagd- und Umweltschutzzwecke eine 500 ha große Land- und Jagdwirtschaft in Garbno bei Polanöw, die sich in der Mitte zweier Jagdreviere mit einer Fläche von zusammen 12 000 ha befindet. Jährlich werden über 400 t landwirtschaftlicher Produkte für die zusätzliche Ernährung der wildlebenden Tiere eingesetzt. Der Jäger Bronislaw Kowalczuk koordiniert seit mehreren Jahren präzise die Land- und Jagdwirtschaft. Er konnte zeigen, dassalle erreichten Erfolge mit der zuvor geleisteten Zuchtarbeit sehr eng in Verbindung stehen. Der Schatzmeister Andrzej Ostrokolski hat das Modell der Finanzverwaltung des Vereins ausgearbeitet und veröffentlicht. Das Modell zeigt, wie man unter Beachtung der Rechtsveränderungen im Vorfeld des EU-Beitritts Polens seine Chancen flexibel nutzen und Risiken vermeiden kann. Die rational geführte Jagdwirtschaft, der Umweltschutz und die Agrarproduktion in der Land und Jagdwirtschaft ermöglichten die Ein-werbung von Geldern für die zwischen 1996-1998 gegründete „Schutzwache der Natur" und den Aufbau eines Wirtschaftsund Lehrobjekts. 2002 wurde ein weiteres Gebäude mit Gästezimmern, einem Sozialraum und einem Verkaufsraum für das Wild renoviert und modernisiert.

Dieser moderne Gebäudekomplex verfügt über zwei Konferenzsäle, bequeme bemachtungsplätze in Zwei-Bett- und Drei-Bett-Zimmern mit Bad sowie Gasträume für 60 Personen. Die Teilnehmer an Meetings und Schulungen, die Jäger aus dem Verein sowie ausländische Jäger, die hauptsächlich aus Frankreich, Deutschland, Dänemark und Holland kommen, erholen sich nach erfolgreicher Jagd auf Hirsche, Wildschweine, Rehe und Fuchse unter komfortablen Bedingungen. Der Ruf des Vereins, der die Jagden in den an Wild reichen Jagdrevieren organisiert, lockt immer mehr Jäger aus ganz Europa an. Die Warteliste der Interessierten wird immer länger, so dass manche später Hinzugekommene sogar drei Jagdsaisons warten müssen, um hier an den Jagden teilzunehmen. Jährlich nehmen rund WO Ausländer die Gastfreundschaft des Vereins „Orê¿" in Anspruch, für die die 70 Jäger aus dem Verein ihre eigene Jagdlust einschränken indem sie 40-50 Prozent des zum Abschuss freigegeben Wildes dafür aufheben. Die gesamten Einnahmen aus diesen sog. „Devisenjagden" werden für den Umweltschutz und den Ausgleich steigender Kosten in der Jagdwirtschaft eingesetzt.

Die „Schutzwache der Natur" dient auch als „Naturschule" für ökologische Bildungszwecke der Kinder im Schul- und Kindergartenalter. Sie erfüllt dadurch eine wichtige Funktion bei der Herausbildung positiver Einstellungen der Bevölkerung zur Jägerei, den Jägern und dem Umweltschutz und bei der Beteiligung an der Minimierung von Jagdschäden in der Landwirtschaft. Diese Tätigkeit wurde auch von Wissenschaftlern anerkannt, die die Probleme des Umweltschutzes in Bezug auf Waldgebiete und das Wild erforschen. Ergebnis dieser Zusammenarbeit waren mehrere in den Jahren 1998-2000 veranstaltete populärwissenschaftliche Konferenzen, z.B.: „Umweltschutz in der Jagdtätigkeit", „Die Geschichte der Jägerei im mittleren Pommern", „Die Tradition und Ethik der Jägerei", „Gegenwärtige Wirtschafts- und Rechtsprobleme der Jägerei in Polen" und „Die Jägerei in Polen und in der EU". Zu den von der Schutzwache organisierten Konferenzen und Versammlungen kommen zahlreich geladene Gäste, Vertreter des Unternehmens „Lasy Panstwowe" („Staatliche Wälder"), Vertreter der lokalen Behörden, Wissenschaftler und Spezialisten aus Umweltverbänden. Besonders erfolgreich ist die Zusammenarbeit mit den Oberförstereien Bobolice, Manowo und Polanów, die den Umweltschutz einfordern und auch unterstützen. In Anerkennung der Verdienste seiner mehrjährigen Tätigkeit wur¬de 1999 der Jagdverein „Orê¿" mit der goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Der Verein ist offen für Angebote der Zusammenarbeit, die dem Umweltschutz, der Verbesserung der Jagdwirtschaft und der Organisierung gemeinsamer Konferenzen und Begegnungen zum Thema Umwelt-und Wildschutz gewidmet sind.

e-mail: orez_ksz@lowiecki.pl

 

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